Ungeduld
Heute ist Dienstag. Ach, wenn's doch schon Sonntag wäre. Dann würden wir in drei Stunden starten und zum Bahnhof HH-Altona fahren, uns mit dem Auto in die Warteschlange einreihen und darauf warten, dass uns ein Bahnbediensteter auf den Autocontainer schickt. Frau Stellinger ist während dessen schon mal mit leichter Reisetasche, in dem sich Waschzeug und Schlafanzüge befinden, auf dem langen Weg den Zug entlang ins Schlafwagen-Abteil. Dann folgt ein Aufenthalt mit netten Leuten im Speisewagen. Wir werden noch, für die nötige Bettschwere, ein bis zwei Weißbiere trinken, eine Kleinigkeit essen und, nachdem sich der Zug um 21:46 Uhr in Bewegung Richtung Süden gesetzt hat, die Heia aufsuchen. Langsam werden wir in den Schlaf geschaukelt.
Um 5:15 Uhr lassen wir uns wecken, duschen in der sog. Nasszelle des Abteils und begeben uns anschließend in den Speisewagen (schon wieder), in dem es schon herrlich nach Kaffee duftet, zum ausgiebigen Frühstück. In Fahrtrichtung links steigt langsam die rote Sonne über den Horizont, während ich genüsslich mein Frühstücks-Ei köpfe. Um 7:30 Uhr tönt es aus dem Bahnhofslautsprecher: "München-Ost. Alles aussteigen. Der Zug endet hier." Dann werden die Transportwagen mit den Autos auf das benachbarte Gleis geschoben. Über eine fahrbare Treppe erklimme ich die obere Etage, rolle zunächst vom Transportwagen, sammle Frau Stellinger und die leichte Reisetasche wieder ein, fahren dann vom Bahnsteig, verlassen München und fahren über die A 8 zur A 93 (Inntalautobahn) und haben in etwa einer Stunde unser Reiseziel erreicht.
Ach, wenn's doch schon Sonntag wäre . . . !
