Es ist wieder Grünkohlzeit
“Nur ein Topf“, werdet Ihr denken, dem Stellinger fällt auch nichts mehr ein. Das stimmt und zwar beides. Viel wichtiger als der Topf ist aber dessen Inhalt, denn darin gart etwas vor sich hin, das man in vielen Landstrichen Deutschlands gar nicht kennt. Es ist der Grünkohl (klick), den wir am liebsten mit Kasseler und einer Kohlwurst essen. Wichtig ist, dass der Kohl vor der Ernte etwas Frost haben muss.
In Schlewig-Holstein isst man ihn auch mit Zucker überstreut, aber das ist ganz und gar nicht mein Geschmack.
Frau Stellinger kocht immer eine große Portion, teilt sie in mehrere kleine Portionen und friert sie dann ein. Jede Portion schmeckt, wenn sie wieder aufgetaut und aufgewärmt wird, immer besser als die Portion davor. Schon die Witwe Bolte wusste das zu schätzen:
Witwe Bolte in den Keller,
daß sie von dem grünen Kohle
eine Portion sich hole,
wofür sie besonders schwärmt,
wenn er wieder aufgewärmt.
Wilhelm Busch: Max und Moritz, 1865
Frau Bolte war zwar wegen des Sauerkohles im Keller, aber das Gedicht trifft auch auf den Grünkohl zu.
Euer