"Sorbisch zählt inzwischen zu den am meisten bedrohten Sprachen, da viele Eltern ihre Sprache nicht an ihre Kinder weitergegeben." - Das kann man so pauschal m.E. nicht sagen. In der Oberlausitz ist es so, dass der größte Teil jener, die sich heute (nach der ganzen Germanisierung der letzten Jahrhunderte, besonders der letzten beiden) noch als Sorben sehen, auch überzeugt davon ist und die Sprache sehr wohl an die Kinder weitergibt. In der Niederlausitz sieht es diesbezüglich deutlich schlechter aus, da es kein geschlossenes Mehrheitssprachgebiet gibt. Zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda ist das jedoch der Fall. Dort gibt es 30 bis 40 Dörfer, in denen Sorbisch Mehrheits- und Alltagssprache ist. Und das wird sich dort auch nicht so schnell ändern. Übrigens sind sorbisch-katholische Familien (also der harte Kern) deutlich kinderreicher als die deutsche Durchschnittsfamilie.
Postrow (Gruß),
j.